Dem Anstaltsleiter der Justizanstalt im Innviertel, Oberst Gerd Katzelberger, wurde sein Job in die Wiege gelegt. Bereits sein Urgroßvater war Justizwachebeamter. Er erklärt, wie er sich in der Region kulturell und wirtschaftlich positioniert hat.
Bereits sein Urgroßvater war Justizwachebeamter in der Justizanstalt Garsten. Die drei folgenden Generationen waren dann in Suben aktiv. „Ich bin gebürtiger Subener“, betont Oberst Gerd Katzelberger, seit 2007 Anstaltsleiter der Justizanstalt in seiner Heimatgemeinde am Inn. „Dass der Beruf ein guter ist, zeigt ja die Tatsache, dass viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Verwandte und Eltern haben, die bereits hier arbeiteten“, betont der Manager der Justizanstalt Suben: „Die Beamtinnen und Beamte hier kommen alle aus der Region.“
Managerjob
Der Aufgabenbereich als Anstaltsleiter ist mannigfaltig: „Man muss das Werk hier am Laufen halten. Es ist ein Managerjob. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen den Rücken frei haben, damit sie sich um die wichtigen Aufgaben kümmern können. Zudem muss man es schaffen, dass Ideen eingebracht werden können und Wissen weitergegeben wird.“
Ein historisches Bauwerk wie die Justizanstalt Suben ist eine ewige Baustelle: „Wenn man an einem Ende fertig ist, muss man an einem anderen wieder was herrichten oder bauen. Der älteste noch im Original erhaltene Trakt ist der Konventtrakt aus dem 17. Jahrhundert. Den haben wir jahrelang bis 2010 generalsaniert.“ Er ist aber stolz auf die historische Aura und ist davon überzeugt, dass es hier besser sei als in modernen Zweckbauten.
Beschäftigung am Wichtigsten
Gute und langzeitige Beschäftigung von Insassen ist Katzelberger am Wichtigsten. So finden sich Produkte aus Suben nicht nur im Jailshop, sondern die Justizanstalt ist gefragter Partner vieler Unternehmen der Region: „Unser Schlager sind die Mausefallen. Die werden hier schon seit Jahrzehnten hergestellt. Wir haben hier eine sehr gewachsene Struktur, sehr gutes Zusammenarbeiten mit der Wirtschaft. Wir stellen etwa CEE-Stecker her, Ski-Bindungen und es kommt immer wieder etwas Neues hinzu.“
Der Kontakt zur Region ist in Suben überhaupt zentral: „Es ist enorm wichtig, dass wir in die Gemeinde und Bezirk eingebunden sind, Verständnis für unsere Institution erzeugen. Das funktioniert super, man kennt sich. Das hilft besonders dann, wenn mal etwas schiefgeht.“
Die Justizanstalt hat auch einen Schauraum geöffnet, in der man – wie in einem kleinen Museum – die Geschichte der Justizanstalt nachschauen kann. Die Führungen werden gezielt angeboten. „Wir wollen nicht zum ‚Gemma Häfn schauen‘ einladen, sondern echtes Interesse wecken“, betont Katzelberger. Sein erster Satz wenn er Besucherinnen und Besucher durch die Justizanstalt führt? „Vergesst alles, was ihr in amerikanischen Serien gesehen habt. Die Realität ist ganz anders.“
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