Justizanstalt Feldkirch – Von der „Fronfeste anno 1850“ zum Landesgerichtlichen Gefangenhaus Feldkirch

Ein Blick in die Geschichte …

Für das Bundesland Vorarlberg wurde im Jahre 1850 ein Landesgericht geschaffen, in dem über drei Stockwerke verteilt die Arresträume des Gefängnisses, der so genannten „Fronfeste“ mit einem „Belagsraum für 45 Individuen“ gebaut wurden. 

Da die Raumverhältnisse in der „Fronfeste“ sehr beengt waren und der bauliche sowie sanitäre Zustand des Gefängnisses zu wünschen übrigließ, darüber hinaus auch die Sicherheit nach außen nicht zum Besten bestellt war, führte dies immer wieder zur Forderung nach einem neuen Standort.

Nach einer längeren Zeit des „Stockens“ erteilte am 7. März 1900 das k.k. Finanzministerium nach Erstellung eines „Lokalitätenprogrammes“, die grundsätzliche Zustimmung zur Errichtung eines Neubaus auf Staatskosten. 

Am 23. Februar 1903 erfolgte der erste Spatenstich und im Sommer 1905 wurde der Bau vollendet. Im Jahre 1964 erfolgte eine Aufstockung um einen Trakt und von 1992 bis 1996 erfolgte eine Generalsanierung, einerseits um die Anstaltsstruktur zu verbessern und andererseits dem europäischen Standard anzugleichen. 

 

Ein Blick auf das Heute…

In der Justizanstalt Feldkirch verbüßen aktuell rund 180 Insassen/Untergebrachte und Straftäter:innen im elektronischen Hausarrest, ihre Freiheitsstrafe oder warten in Untersuchungshaft auf ihren Prozess. 

Durch teils bauliche Beengtheit und eine in die Jahre gekommene Infrastruktur ist es derzeit nur schwer möglich, genügend Arbeitsplätze zu schaffen, die für eine adäquate Resozialisierung und Reintegration von straffälligen Personen erforderlich sind.

Trotz dieser Herausforderungen setzt sich das Personal der Justizanstalt Feldkirch engagiert dafür ein, neue Arbeitsplätze zu schaffen und unkonventionelle (Beschäftigungs)Projekte zu realisieren. Sie fördert innovative Ideen, bietet Raum für kreative Entfaltung und leistet so aktiv einen Beitrag zu positiven Veränderungen. 

In Feldkirch wird großer Wert auf die Förderung von handwerklichem Geschick und der feinmotorischen Fähigkeiten sowie der Steigerung der Konzentrationsfähigkeit gelegt. Daher werden seit zwei Jahren vermehrt kreative Techniken angeboten, die auch künstlerische Aspekte umfassen.

In der Näherei können Insassinnen ihre Kreativität durch das Nähen und Gestalten von Textilien ausleben – so entstehen Kleidung, Taschen oder dekorative Textilgegenstände.  Weiters finden saisonale Bastel- und Kreativgruppen statt. In der Tischlerei werden Holz- und Metalllprodukte hergestellt, während im Handwerksbetrieb verschiedene Materialien und Techniken zum Einsatz kommen, um kreative Kunstwerke auf Leinwänden zu gestalten.

Aktuell findet die 3-D Origamigruppe großen Zuspruch, die sich derzeit ganz dem Frühling und seinen prächtigen Farben widmet. 

 

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